Das Neustädter Strandbad ist die Heimat der DLRG Neustadt. Der Südstrand ist an der Ostseeküste keine Selbstverständlichkeit und von Mai bis September wird der Blick über die Ostsee genossen und der Strand für die verschiedensten Aktivitäten genutzt. Auch wird seit vielen Jahrzehnten hier der Wasserretungsdienst von der DLRG Neustadt mit eigenen Rettungsschwimmern gestellt.
Bis Anfang der 1980er Jahre war das Strandbad noch eine Badeanstalt mit Öffnungszeiten, einem Zaun und Eintritt, der zu zahlen war.
Die DLRG Neustadt hatte als Unterkunft mehrere Wohnwagen zur Verfügung. Aber schon damals wurden zum Beispiel Grillfeste für Kinder und Jugendliche veranstaltet.
Auch wenn die Unterkunft noch sehr bescheiden war, hatten die Rettungsschwimmer schon einen guten Überblick über die Ostsee: Auf Höhe des heutigen Umwelthauses stand ein Turm. Dieser ähnelt dem, der seit der Saison 2010 an gleicher Stelle zu finden ist, war jedoch bei weitem nicht so gut ausgestattet und die Grundfläche war deutlich kleiner.
Ein Herzstück des Strandbades war eine große Brücke in H-Form. Diese war beliebt bei allen Besuchern des Strandbades. Auch wenn die Brücke schon damals für leichtsinnige Sprünge in zu flaches Wasser vom Geländer genutzt wurde. Die Brücke hatte einen Nichtschwimmerbereich und zwei niedrige Badeplattformen.
Auch hatten die Rettungsschwimmer für den Wasserrettungsdienst einen Standort auf der Brücke. Zeitweise wurde die Brücke durch eine Rutsche und einem 3-Meter-Sprungturm auf einem Schwimmponton ergänzt.
Im Dezember 1994 war ein harter Winter und die Neustädter Bucht fror. Durch Wind und Seegang bedingt türmte sich das Eis auf und die Brücke wurde durch das Eis derart beschädigt, dass der Abriss unausweichlich war.
Bis zum Sommer 2004 musste das Strandbad ohne Brücke auskommen. Für die DLRG Neustadt bedeutete, dass das Rettungsboot nicht mehr an einem Steg angelegt werden konnte. Es wurde eine Boje im Strandbad verankert, an der das Boot festgemacht wurde und die Strecke vom Strand zur Boje wurde rudernderweise mit dem Jugendboot zurückgelegt.
2004 war es dann soweit und der Bau eines neuen Promenadensteges wurde begonnen, der 2005 abgeschlossen werden konnte. Die Brücke bietet heute zwei Badeplattformen, eine Treppenanlage zum Sitzen und Baden, ein Sprungbrett und seit diesem Jahr eine Rutsche. Leider gibt es auch jetzt immer wieder Jugendliche und Erwachsene, die in zu flaches Wasser springen, oft auch mit einem Kopfsprung.
1982 bis 1984 waren die Jahre der großen Bauarbeiten im Strandbad.
Im Jahr zuvor waren die Bauwagen abgerissen worden und der Umbau des Umkleide- und Kassenhauses wurde begonnen. Mit viel Eigenleistung wurde aus Umkleiden ein Vereinsheim.
1984 konnten zwei große Schulungsräume und drei weitere Räume eingerichtet und mit Möbeln ausgestattet werden. Aus den ehemaligen Toiletten war ein Materialraum geworden und 1985 konnte die Einweihung gefeirt werden.
Im Laufe der Zeit konnten weitere Gebäudeteile des Strandbades für die DLRG gewonnen werden. Aus dem Eingangsbereich zwischen Heim und Materialraum ist die „Garage“ geworden, in der sich die Wachgänger bei schlechtem Wetter aufhalten und die Abends zum Verweilen einlädt.
Im Toilettengebäude wurde eine Gruppenumkleidekabine zu einer Materialgarage umgebaut, in der die Rettungsbretter und Kanus gelagert werden können. Auch befindet sich in dem Gebäude der zweite Turm für den Wasserrettungsdienst, der schon einige Jahre durch den Umbau des vorhandenen Balkons entstanden war. Besonders geschätzt wird dieser „Turm“ von den Wachgängern wegen des guten Ausblicks, des Kühlschrankes und der Nähe zu den Toiletten.
